Rein Wolfs, Intendant der Bundeskunsthalle, blickt zurück auf ein erfolgreiches Jahr und richtet das Augenmerk auf ein ebenso vielversprechendes Jahr 2017.

Volles Programm für 2017

Kontinuität ist eine Stärke

Die enorme Spannbreite unseres Programms hat im letzten Jahr die unterschiedlichsten Besuchergruppen in die Bundeskunsthalle gelockt. Mit der legendären Tänzerin und Choreografin Pina Bausch, dem „grünen“ Fürsten Pückler und der Retrospektive von Gregor Schneider konnten wir große monographische Zeichen setzen; mit der europäischen Flussbiografie zum Rhein und mehr als 100 000 Jahre Kulturgeschichte in der Ausstellung Eine kurze Geschichte der Menschheit  präsentieren wir zwei komplett verschiedene Ansätze kulturhistorischer Erzählung; mit Touchdown wurden wir sehr menschlich, mit der Bauhaus-Schau geriet wiederum das Design in den Blick und mit den Künstlern Isa Genzken und Juergen Teller zeigten wir uns sehr zeitgemäß.

An den Medien ging dies nicht unbemerkt vorbei, was uns mit Stolz erfüllt. Vor allem Pina Bausch, der Rhein, Fürst Pückler und Touchdown fanden ungemein große, bundesweite mediale Beachtung. Und wie Sie vielleicht gelesen haben, schnitten wir auch bei der alljährlichen Kritikerumfrage der „Welt am Sonntag“ sehr gut ab. Die Ausstellung Wand vor Wand von Gregor Schneider gewann das Rennen um die beste Ausstellung des Jahres in NRW, und gemeinsam mit unserem Nachbarn, dem Kunstmuseum Bonn, fiel auch das Votum für das insgesamt beste Jahresprogramm auf die Bundeskunsthalle.

Persönlich bin ich besonders glücklich, dass ich im Sommer meinen Vertrag als Intendant der Bundeskunsthalle verlängern konnte und somit eine längerfristige Planungsperspektive erhalten habe. Das betrachte ich nicht nur als einen persönlichen Erfolg, sondern vielmehr als eine Wertschätzung für das gesamte Team der Bundeskunsthalle. Gerade in Zeiten, in denen auch Museen unter starkem Erfolgsdruck stehen, bedeutet die Kontinuität eine Stärkung und Bestätigung unserer gemeinsamen Arbeit.

In diesem Sinne werden wir auch 2017 wieder viel Neues für Sie bereit halten und die Themen könnten tatsächlich kaum unterschiedlicher sein: Über die Ausstellung rund um den „Fall Gurlitt“ und das Thema NS-Raubkunst werden wir Ihnen bald mehr berichten; fest steht aber, dass wir die Ausstellung im Herbst dieses Jahres gemeinsam mit dem Kunstmuseum Bern ausrichten werden. Im Frühjahr steht bereits eine Übersicht zu 50 Jahre Schaffen der Fotokünstlerin Katharina Sieverding auf dem Programm, ebenso wie eine große archäologische Ausstellung über Iran und eine umfangreiche Schau zum Werk des bedeutenden Schweizer Künstlers Ferdinand Hodler. Im Sommer wird es dann bunt und gut gelaunt: Die bisher umfassendste Comic-Ausstellung erwartet kleine und große Besucher aus ganz Deutschland. Besonders jung und zeitgenössisch wird es aber, wenn die serbische Künstlerin Aleksandra Domanović ab dem Sommer ihre Arbeiten in der Bundeskunsthalle zeigt und wenn im Winter die preisgekrönten Studierenden der deutschen Kunsthochschulen und Akademien ihre Werke präsentieren. Zum Ende des Jahres kommt dann ein Thema in unsere Räume, das sich ansonsten draußen vor der Tür abspielt: Das Wetter und unser Klima rücken in den Mittelpunkt und bekommen unter dem Titel Wetterbericht eine erste Ausstellung in der Stadt des UN-Klimasekretariats.

Mit diesen besonderen Ausstellungen starten wir mit Ihnen ins neue Jahr.

Alles Gute!
Rein Wolfs