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Alles auf einmal: Die Postmoderne, 1967–1992

Behind The Art

1967 begann unsere Gegenwart: Die Moderne, die glaubte, alles sortieren zu können mit gleichen Häusern, Möbeln und Rechten für alle, wurde verabschiedet, und aus ihren Ruinen entstand eine bizarre, exzentrische Welt. Architekt*innen erklärten den Vergnügungspark zur idealen Stadt, Designer*innen befreiten sich vom guten Geschmack, und an die Stelle der Systemkämpfe trat der Kampf um Selbstverwirklichung. Neue Medien synchronisierten den Globus, und Bilder wurden zur Bühne, auf der um Stil und Anerkennung gerungen wurde.

Mit spektakulären Beispielen aus Design, Architektur, Kino, Pop, Philosophie, Kunst und Literatur erzählt die Ausstellung vom Beginn der Informationsgesellschaft, von der Entfesselung der Finanzmärkte, von der großen Zeit der Subkulturen, von Disco, Punk und Techno-Pop, Schulterpolstern und Memphis-Möbeln. Und vom Boom der Kulturtempel, dem wir das größte Exponat verdanken, die Bundeskunsthalle selbst. Als die Bundeskunsthalle 1992 eröffnet wurde, war der Kalte Krieg zu Ende, und Francis Fukuyama erklärte in seinem berühmten Buch „das Ende der Geschichte“. Dreißig Jahre später ist klar, dass die Geschichte weiterging, auch um die Postmoderne wird wieder gestritten. Die Ausstellung hält der Gegenwart einen Zerrspiegel vor, in dem sich all ihre Konflikte, vom Rechtspopulismus bis zur Identitätspolitik, schon abzeichnen. Und der es erlaubt, aus dem Abstand einer Generation zu fragen, in welcher Zeit wir eigentlich leben. Ist die Postmoderne vorbei – oder sind wir mittendrin?

Die Ausstellung „Alles auf einmal: Die Postmoderne, 1967–1992“ ist vom 29. September 2023 bis 28. Januar 2024 in der Bundeskunsthalle, Bonn zu sehen.


Ein Kommentar zu "Alles auf einmal: Die Postmoderne, 1967–1992"

  1. Wir waren mit der Familie da, leider kann man sagen, dass mein 12jähriger Sohn, obwohl im Grunde kunstbegeistert, die Ausstellung langweilig fand. Auch mein Eindruck war, dass es für eine Ausstellung mit den Thema Postmoderne museal und erzieherisch war.
    Werkstoffe nicht anzufassen, Dinge nicht auszuprobieren, passt nicht mehr in die heutige Zeit und bringt auch nachkommende Generationen meistens nicht auf den Geschmack.
    Wenn man die Kunststücke selbst nicht ruinieren möchte, könnte man ähnliche Möbel, Kleider usw aus dieser Zeit für interessierte Besucher oder zb Kinder bereit oder nachstellen, um ein Gefühl für die Lebensart und die besondere Zeit zu bekommen…
    Mir persönlich hat die Ausstellung gut gefallen, auch mein 15jähriger Sohn hatte Gefallen daran.

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